2. Bundesliga Mitte: Fürstenfeld war eine Reise wert - 3 Siege und 6. Endrang

Die Situation war vor den Schlussrunden in Fürstenfeld vom 16.-18. April für uns nicht einfach. Platz 8 mit 6 Mannschaftspunkten war bei drei Absteigern sehr kritisch, da ja der Vorletzte Styria Graz, unser Gegner am Freitag, nur einen Punkt hinter uns lag. Die zwei anderen Mannschaften, gegen die wir noch spielten, durften sich noch Hoffnungen auf Platz 2 machen, der für den Aufstieg in die erste Bundesliga reichen würde.

Klaus' Schach steht für Kampf und Entertainment
Klaus' Schach steht für Kampf und Entertainment

Los ging es also am Freitag gegen Styria Graz, die in stärkster Besetzung angetreten sind. Aufgrund unserer Situation sind auch wir in Bestbesetzung nach Fürstenfeld gekommen. Da ich erst am Samstag angereist bin, konnte ich mir nur die Wettkampfereignisse erzählen lassen. Florian Sandhöfner gewann sicher, wenig ereignisreich waren die Spiele auf Brett 1 und 2 von Laszlo Gonda und Andras Flumbort, die daher auch folgerichtig mit einem Unentschieden endeten. Peter Kranzl fand leider nicht den richtigen Weg in den Remishafen und verlor seine Partie. Zoltan Hajnal konnte eine Partie gewinnen, bei der man nie den Durchblick hatte, wer besser steht. Knapp 100 Züge benötigte dann Klaus Theuretzbacher, um mit seinem Sieg den 4:2 Sieg sicherzustellen und damit unser aller Nerven für die letzten beiden Runden zu schonen.

Florian spielte einmal mehr eine hervorragende Saison
Florian spielte einmal mehr eine hervorragende Saison

Am Samstag war Fürstenfeld in ebenfalls stärkster Besetzung unser Gegner – es war wahrscheinlich der Wettkampf mit dem höchsten Eloschnitt der Spieler in der heurigen Saison. Sicher konnte Laszlo auf Brett 1 mit Schwarz gegen den etwas elostärkeren Gegner das erste Remis einfahren. Florian konnte auf Brett 4 seine Siegmöglichkeiten gegen Kuba leider nicht realisieren, erreicht aber auch ein Unentschieden. Der Gegner von Klaus fand ein interessantes Figurenopfer und konnte dieses auch erfolgreich verwerten. Mit ein wenig Stellungsglück gelang mir, meine misslungene Eröffnungswahl in ein Turmendspiel mit Mehrbauern (!) zu verwandeln und dieses auch zu gewinnen. Auch nach längerer Analyse war aber nicht klar, ob das Endspiel nun wirklich gewonnen war oder nicht – aber macht nichts, 2:2. Zu diesem Zeitpunkt stand Andras auf Brett 2 eher auf Sieg und Zoltan auf Brett 3 eher auf Verlust. Andras verwertete schlussendlich sicher, und Zoltan konnte eine Unachtsamkeit seines Gegners ausnützen und überraschend den 4:2 Sieg – wenn auch nicht unglücklich – sicherstellen.

Didi Hiermann und sein Team "Spielgemeinschaft Sauwald" steigen in die 1. Bundesliga auf - wir gratulieren!
Didi Hiermann und sein Team "Spielgemeinschaft Sauwald" steigen in die 1. Bundesliga auf - wir gratulieren!

Am Sonntag gegen die drittplatzierten Gleisdorfer ging es daher nur noch darum, ob wir uns von Platz 6 aus noch verbessern konnten, und um die Schützenhilfe für unsere Schachfreunde vom Sauwald, die um Platz 2 und damit um den Aufstieg in die 1. Bundesliga spielten. Schnell konnten wir in unserem Wettkampf auf 2:0 stellen. Ich konnte dabei einen Fehler seines Gegners zügig verwerten, und Florian krönte seine tolle Saison mit einem ungefährdeten Sieg. Damit stand unser Wettkampf schnell auf Sieg, auch wenn Andras in schwieriger Stellung seine Partie einzügig wegwarf. Gleichzeitig sicherte aber Peter mit einem ungefährdeten Unentschieden mit Schwarz den nächsten halben Punkt. Klaus akzeptierte auch kurz darauf das Remisangebot seines Gegners, und so blieb noch die Partie von Laszlo auf Brett 1. Es ist beeindruckend, wie sicher er einen kleinen Vorteil langsam zum Sieg ummünzte. So gab es auch am Sonntag wieder einen 4:2-Sieg und am Ende Platz 6 mit 12 Punkten.

Als Fazit der heurigen Saison kann man sagen, dass wir wie fast jedes Jahr gegen starke Gegner Topleistungen abrufen konnten (siehe unsere unglückliche Niederlage gegen Maria Saal, die alle sonstigen Wettkämpfe sicher gewonnen haben), aber gegen Mannschaften, wo wir in der Favoritenrolle sind, immer unsere Probleme haben. Herausragend war heuer die Leistung von Florian Sandhöfner, der 7 Punkte aus 11 Partien schaffte, mit der Krönung durch den Schwarzsieg gegen GM Tratar. Auch Zoltan Hajnal erreicht mit 4 Punkten aus 5 Partien einen absoluten Topscore, auch wenn sein Angriffsstil dem Gegner oftmals mehr Möglichkeiten als erwünscht einräumte. Laszlo Gonda spielte dieses Jahr nur an einem Wochenende, zeigte aber hier eindrucksvoll seine Klasse. Verlass ist auch auf unsere Ersatzspieler Joachim Dornauer und Johann Nussbaumer, die einen positiven Beitrag zu unserem Ergebnis leisten konnten. Andras Flumbort merkt man schon an, dass er beruflich viel leisten muss. Da fehlt doch die Zeit für die Vorbereitung und auch die einstige Kampfkraft leidet etwas darunter. Peter Kranzl – unser Starfotograf – kann eben keiner Fliege etwas antun, aber so verhält es sich nicht immer auch bei seinen Gegnern.

Bei Klaus Theuretzbacher gibt es im Normalfall keine uninteressanten Spiele, aber im Gegensatz zur ersten Saison scheint es so, dass sich seine Gegner schon besser auf seinen Stil eingestellt haben. Gerhard Tober merkt man die fehlende Spielpraxis beim Verwerten seiner meist guten Stellungen an. Das Gefühl für Schach ist allerdings sehr wohl ausgeprägt, was man bei den Analysen immer wieder sieht. Meine persönliche Bilanz: Gut gestartet, dann eher zähflüssig und beendet mit einem Hoffnungsschimmer. Ein kleiner Nachhilfekurs in Sachen "Regelkunde" sollte ein Malheur wie in Runde 8 zu vermeiden helfen und noch den einen oder anderen Punkt auf das Habenkonto wandern lassen.

 

Ergebnisse

Bericht: Reinhard

Fotos: Peter (mehr)