Quasi zum Aufwärmen für die bevorstehende Saison und zum relaxten Klötzchenschieben fanden sich sechs Schachfreunde zusammen, um gemeinsam ins bayrische Nittenau zu reisen: die St. Valentiner Gastspieler Andreas Eder, Markus Griessenberger und Günther Huber, dazu der Leider-nicht-St.Valentiner Toni Birklbauer, sowie Nittenau-Routinier und "Reiseleiter" Hans Nussbaumer und meine Wenigkeit. Auf dem Programm stand ein fünfrundiges Turnier, das aufgrund der verkürzten Bedenkzeit nicht elogewertet wurde. Am Freitagabend fand die erste Runde statt, Samstag und Sonntag wurde zwei Runden ausgetragen.
Das Teilnehmerfeld umfasste 54 Spieler und Spielerinnen, und die meisten Partien waren hart umkämpft. Für unsere Delegation verlief die Sache zuerst auch nicht so schlecht, auch wenn Toni unerwartet früh ein Remis abgeben musste. Ein Fehlstart ohne große Folgen, denn er kam dann besser in Schwung und erreichte den 6. Rang. Markus hatte in der 2. Runde bereits einen schweren Brocken zu stemmen. Er erwies sich als zu gewichtig und er verlor. Das war aber auch schon die einzige Verlustpartie und er belegte am Ende den 22. Platz.
Günther startete mit zwei Gewinnpartien und bekam es in Runde 3 mit den Turnierfavoriten Thomas Niedermeier zu tun. Dessen freches Bauernopfer hätte Günther wohl annehmen sollen, denn in der Analyse schaute die Sache eher für den Bayern verdächtig aus. So lief es anders, und Günther verlor. Er belegte am Ende den 11. Platz.
Hans spielte von Anfang an sehr kontrolliert, scheute unnötige Risiken und musste keine einzige Niederlage quittieren! Der Lohn dafür war der 9. Platz im Endklassement sowie der erste Preis für den besten Senioren des Turniers.
Andreas spielte von Anfang an wirklich sehr sicher, gewann seine ersten drei Partien schnörkellos, weil seine Gegner einfach nicht mithalten konnten. Dagegen stolperte ich nach einem schönen Erstrundensieg in der zweiten Runde fast, und auch in der dritten Runde war nicht alles eitel Wonne, da meine vermeintlich schöne Kombination eigentlich ein Loch hatte.
So spielten wir beide in der 4.Runde an den Spitzenbrettern gegen die beiden Topgesetzten. Andreas spielte am ersten Brett die Eröffnung sehr rasch und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein. Zu sicher vielleicht, immerhin hatte sich Niedermeier im Endspiel mit seinem Läuferpaar eine Druckstellung erarbeiten können. Dennoch war Andreas dem Remis sehr nahe, denn die Anzahl der Bauern waren schon sehr reduziert. Seine Remisidee war die richtige, das Timing leider das falsche, und so musste er die Segel streichen. Sein Sieg in der letzten Runde brachte im aber noch einen Stockerlplatz ein - Rang 3.
Gegen den jungen Bayern Leonhard Knoblauch hatte ich mit Schwarz anfangs nicht viel zu bestellen. Knoblauch spielte die supersolide Abtauschvariante im Damengambit. Ich hatte eine etwas passivere, aber feste Stellung zu verwalten, übersah aber eine wichtigen Nuance in Zeitnot und kassierte nach einer sehr schönen Kombination meines Gegners eine verdiente Niederlage. Am Ende belegte ich punktegleich mit dem Zweiten und Dritten den vierten Platz.
Gewonnen wurde das Turnier von Thomas Niedermeier, der in der letzten Runde mit einem Sieg gegen Leonhard Knoblauch seinen letzten verbliebenen Konkurrenten auf Distanz hielt.
In Nittenau wird jedes Jahr auch ein Mannschaftspreis vergeben. Diesen konnte sich St. Valentin souverän sichern. Das Preisgeld dafür wurde in eine Pizza und ein bayrisches Bier investiert.
Fotos: TSV Nittenau (mehr)
Bericht: Joachim