Vom 6. bis zum 8. April 2018 fanden die beiden Schlussrunden der 1. Bundesliga, der Frauenbundesliga und der 2. Bundesliga Mitte in St. Veit an der Glan statt. Für uns stand viel am Spiel, denn wir konnten uns nach den letzten Runden, in denen wir unter unseren Erwartungen spielten, kein weiteres Wochenende mit zwei Niederlagen leisten.
Runde 10: St. Valentin – Leoben 3,5:2,5
Uns war klar, dass dieser Wettkampf bereits vorentscheidend über den Verbleib in der 2. Bundesliga sein wird. Wir erwarteten einen harten Kampf gegen den dritten Abstiegsplatz in der Liga, deshalb spielten wir auch mit der elomäßig stärkst möglichen Aufstellung.
Laszlo Gonda hatte auf Brett 1 meiner Ansicht leichten Vorteil aus der Eröffnung gegen seinen ungarischen Großmeisterkollegen. Nach einem Opfer endete die Partie allerdings bald im Dauerschach. Auf Brett 2 spielte heuer erstmals Andras Flumbort gegen IM Baumegger mit Schwarz. Sehr solide und ohne Probleme steuerte auch Andras einen halben Punkt bei.
Dann ist es aber spannend geworden. Innerhalb einer Minute passierte auf den Brettern 4-6 entscheidendes: In einer sehr bequemen Stellung mit etwas Stellungsvorteil wickelte Reinhard Heimberger begleitet von mehreren Rechenfehlern auf Brett 5 gegen Sandner in ein verlorenes Endspiel ab. Mein Blick nach rechts zu unserem Topscorer Zoltan Hajnal, der plötzlich ungehindert mit Schwarz die zweite Reihe mit dem Turm besetzen konnte, schaffte etwas Hoffnung. Mein Blick nach links zu Harry Casagrande, der mit seinem gerade erfolgten Figurenopfer, das optisch sehr gut ausgesehen hat, brachte weitere Erleichterung. Alle drei Partien endeten so, wie ich sie oberflächlich eingeschätzt hatte. Somit stand es 3:2 für uns, und der Mannschaftspunkt war schon mal sicher.
Florian Sandhöfner kämpfte mit Weiß auf Brett 3 gegen GM Horvath wie gewohnt sehr stark. Mit zwei Mehrbauern für Flo nahm der GM dann das gebotene Remis auch an. Die weiße Königsstellung hätte Gewinnversuche nicht leicht gemacht. Der Mannschaftssieg mit 3,5:2,5 war unter Dach und Fach gebracht!
Somit war der Klassenerhalt fast schon sicher, dachten wir zumindest, musste doch unser erster direkter Konkurrent Leoben in der letzten Runde noch gegen den Tabellenführer Ansfelden antreten. Die Mannschaft der „Schachfreunde Graz“ hatte sich ebenfalls schon fast gerettet. Sie konnten Fürstenfeld sensationell mit 5,5:0,5 besiegen.
Runde 11: Gleisdorf - St. Valentin 1:5
Da unser Gegner Gleisdorf schon vor dieser Schlussrunde im gesicherten Mittelfeld lag, trat er dieses Mal ohne ausländische Verstärkung an.
Relativ bald neigte sich der Wettkampf zu unseren Gunsten. Auf Brett 1 konnte Laszlo schnell einen Bauern gewinnen. Gegen einen Großmeister ist das natürlich schon ein schwerer Rucksack. Auf Brett 2 erlangte Andras auch sehr schnell Vorteil und Zoltan konnte wieder einmal seine kombinatorischen Fähigkeiten im Mittelspiel unter Beweis stellen. Alle drei Partien waren relativ bald für uns entschieden, und so blieb ein großes Nervenflattern auch aus. Jedoch nicht wegen des Matches Leoben gegen Ansfelden, bei dem unsere Schachfreunde aus Oberösterreich völlig überraschend einen sehr schweren Stand hatten. Sie verloren schließlich auch gegen Leoben völlig verdient mit 4:2 und hätten uns keine Schützenhilfe leisten können.
Diese war aber auch nicht notwendig: Reinhard konnte seinen Fauxpas vom Vortag mit einer guten Partie ausbessern und ebenfalls einen Sieg einfahren. Flo kam dieses Mal nicht sehr gut aus der Eröffnung, konnte die schwierige Partie aber im Endspiel in das Remis retten. Joachim Dornauer, der Harry ersetzte hatte, kam in keiner Phase der Partie in Gefahr, die Kontrolle zu verlieren. Leider wurde es auch in einer beiderseits fehlerlos geführten Partie nicht mehr – ein logisches Remis.
Somit gelang mit dem 5:1 der vierte Sieg in Serie, der uns noch auf Platz 8 brachte und den Klassenerhalt bedeutete. Eine schwierige Saison konnte damit noch positiv beendet werden.
Das Mannschaftsblitzturnier gemeinsam mit der 1. Bundesliga sollte daher am Sonntag noch ein würdiger Abschluss werden.
Abschlussblitzturnier: Platz 19
Mit der Besetzung Sandhöfner, Heimberger, Casagrande, Kranzl und Dornauer starteten wir als Nummer 17 von 25 Mannschaften in das Turnier. Ziel war es, dem Freilos zu entrinnen und alle neun Wettkämpfe zu bestreiten. Allerdings erreichten wir dieses Ziel nicht. Gut spielten Harry und Peter, die auch ein Plusergebnis erreichen konnten. Auch von Florians Leistung war in Ordnung. Unter der Erwartung blieben aber Reinhard und Joachim, die nie richtig in das Spiel fanden.
Sieger wurde Jenbach vor St. Veit und Maria Saal 1, die allesamt 15 Mannschaftspunkte erzielen konnten.