Vom 11.-13. Oktober fanden die Startrunden der 2. Bundesliga Mitte in Linz im Volkshaus Bindermichl statt. Gemeinsam mit der 1. Bundesliga und der Frauenbundesliga wurde ein sehr gut organisierter Schachevent veranstaltet. Unsere Startrunden waren mit den zwei Titelfavoriten Grieskirchen und Pinggau/Friedberg und dazu noch Nettingsdorf/Traun alles andere als einfach.
Runde 1: St. Valentin - Grieskirchen 1:5
Am Freitag ging es gegen Grieskirchen los. Obwohl wir ersatzgeschwächt und Grieskirchen mit der stärksten Mannschaft antraten, wollten wir unsere Chancen suchen und bestenfalls auch nützen.
In den ersten zwei bis drei Stunden verlief der Wettkampf auch ziemlich ausgeglichen – keine Mannschaft konnte sich größere Vorteile auf einem Brett erspielen. Peter Kranzl, der vielleicht die beste Stellung an diesem Tag von uns allen erreichte, erspielte dann das erste Remis gegen Salvenmoser. Allerdings verschlechterte sich die Situation schön langsam auf den anderen Brettern, ausgenommen Luki Breneis, der ebenfalls gegen IM Schwabeneder einen starken halben Punkt beisteuerte.
Sonst waren wir dann leider nicht mehr erfolgreich. Florian Sandhöfner kämpfte gegen GM Haba in einem etwas schlechteren Endspiel lange, aber leider erfolglos. Zoltan Hajnals Stellung gegen IM Kilgus war für mich lange sehr unklar, doch irgendwann verlor er den Faden und die Dame. Reinhard Heimberger spielte gegen FM Webersberger, fühlte sich im Vorteil und stellte die Partie in knapper Zeit dann ein. Die Analyse zeigte, dass ihn das Gefühl getäuscht hat und die zwei gegnerischen Springer kaum zu zähmen waren. Gerhard Tober hatte gegen FM Singer ebenfalls ein etwas schlechtes Endspiel stehen. Auch hier hatte der Gegner den längeren Atem.
In Summe muss man die Überlegenheit des Gegners an diesem Tag anerkennen und gratulieren. Vielleicht fiel das Resultat etwas zu hoch aus, aber ein Mannschaftspunkt war außer Reichweite. Grieskirchen ist für mich nach dieser Runde ganz sicher ein heißer Tipp auf den Aufstieg.
Runde 2: Pinggau / Friedberg - St. Valentin 4,5:1,5
Mit Pinggau/Friedberg wartete in der zweiten Runde der nächste Titelfavorit auf uns. Allerdings sollte heute vielleicht doch etwas mehr als am Vortag möglich sein. Neu im Team auf den Brettern 5 und 6 sind Klaus Theuretzbacher und Andi Eder statt Gerhard und Peter.
Besonders schwer sollte es dieses Mal vor allem für Florian und Lukas auf den Brettern 1 und 3 werden, die jeweils mit Schwarz einen GM zu bekämpfen hatten. Relativ schnell stand Reinhard gegen IM Schnider sehr gut, da sein Gegner zu Beginn ein kleiner Eröffnungsfehler passierte. Dem Remisangebot nach dem 30. Zug konnte Reinhard dann trotzdem nicht widerstehen, obwohl er sicherlich eine vorteilhafte Stellung hatte - allerdings bei knapp gewordener Restbedenkzeit. Ebenfalls nicht widerstehen konnte Lukas dem Angriff von GM Milanovic. Florian kämpfte wieder tapfer bis in das Endspiel, in dem er aber gegen GM Perunovic schlussendlich den Kürzeren zog.
Das dritte Endspielopfer war schließlich Klaus gegen Lehrmeister IM Danner. Zwischenzeitlich sah die Partie aber durchaus gut aus. Zoltan spielte gegen GM Ftacnik wieder eine tolle Angriffspartie, konnte sich aber leider in klar besserer Stellung nicht belohnen und verlor die Partie sogar noch. Einen umgekehrten Verlauf nahm die Partie von Andi gegen Schieder. In einem sehr schlechten Turmendspiel verrechnete sich sein Gegner und landete in einem gewonnen Bauernendspiel für Andi.
Wir hatten uns in den beiden Auftaktrunden schon etwas mehr erhofft. Aufgrund der ungünstigen Auslosung hielt sich der Schrecken über den letzten Platz nach ersten beiden Runden aber in Grenzen. Umso wichtiger war der Wettkampf am Sonntag.
Runde 3: St. Valentin – Nettingsdorf/Traun 4,5:1,5
Nettingsdorf/Traun konnte am Samstag St. Veit bezwingen und zeigte, wie gefährlich es sein kann. In unserer Mannschaft gab es eine Umstellung: Harry Casagrande spielte statt Andi.
Der Wettkampf beginnt für uns sehr gut. Lukas kann gegen Gärtner relativ schnell entscheidenden Vorteil auf das Brett bringen und die Partie mit einem wunderschönen Matt beenden. Mit diesem Vorsprung spielt es sich bereits wesentlich leichter. Auch Reinhard kann seine etwas schlechtere Stellung nach einem missglückten Springermanöver von WFM Schloffer mit einem starken Angriff gewinnen. Für den dritten Sieg sorgte dann Zoltan gegen den ehemaligen Mannschaftskollegen Patrick. Nachdem Klaus dann gegen Pöll mit einem Unentschieden den Mannschaftssieg sicherstellte, war das Plansoll für das Wochenende geschafft. Zudem hatten Florian gegen Mostbauer und Harry gegen Ehs noch sehr gute Stellungen. Florian konnte dieses in seinem dritten Endspiel dieses Wochenende auch erfolgreich beenden. Harry fand allerdings in einem Turmendspiel mit Mehrbauern nicht die richtige Abwicklung und verlor in Zeitnot sogar noch sein Spiel.
Schlussendlich war es ein ungefährdeter Sieg, der auch höher ausfallen hätte können. Aber wichtig sind die zwei Mannschaftspunkte!
Fazit
Es wird heuer nicht leicht werden, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Liga scheint mir, ausgenommen von Grieskirchen und Pinggau/Friedberg, sehr ausgeglichen. Das zeigt sich auch daran, dass jede Mannschaft zumindest schon einen Mannschaftspunkt gemacht hat.