Vom 10.-12. Jänner 2020 fanden die Runden 7-9 der 2. Bundesliga Mitte in St. Veit an der Glan statt. Die Veranstaltung wurde in der Blumenhalle gemeinsam mit der 1. Bundesliga der Herren und Damen veranstaltet. In diesen drei Runden hatten wir mit Sauwald, St. Veit und Frauental drei Mannschaften als Gegner, mit denen jedes Match bereits einen kleinen Finalcharakter für uns hatte.
Runde 7: Sauwald - St. Valentin 4:2
Am Freitag ging es gegen Sauwald los: Diese Saison erstmals mit Andras Flumbort und Zoltan Hajnal, dazu spielten noch Florian Sandhöfner, Harry Casagrande, Gerhard Tober und Reinhard Heimberger.
Aber wo sind Andras und Zoltan? Wer hat sie gesehen? Am Telefon sind sie nicht erreichbar. Die Nerven von Reinhard sind wenige Minuten vor Spielbeginn am Boden. Abgehetzt und Sekunden vor Spielbeginn stürmen die beiden doch noch in die Blumenhalle.
Vielleicht bedingt durch diese Stresssituation findet Andras nie in diese Partie, opfert einen Bauern, den er nicht mehr aufholen kann und verliert seine Partie. Auf den anderen Brettern steht Harry bedenklich, Gerhard, Zoltan und Flo ausgeglichen bis etwas schlechter. Nur Reinhard konnte sich leichte Vorteile herausspielen, die auch schließlich in ein Endspiel mit Mehrbauern überführte. Nachdem bei Harry die Stellung eigentlich verloren schien, kippte diese Partie aber vollends auf unsere Seite: eine Mehrfigur, aber Zeitnot. Gerhard und Zoltan spielten trennten sich mittlerweile gegen Alois Hellmayr und Sebastian Testor mit einem Unentschieden. Flo hatte vielleicht kleine Nachteile, aber in Summe stand es ganz gut für uns.
Aber wie schon letztes Jahr scheint die Negativserie bei Harry und Reinhard nicht abzureißen: Es ist einfach wie verhext. Harry verlor seine Mehrfigur wieder, und Reinhard stellte in mittlerweile klar vorteilhafter Stellung seinen richtigen Plan um und damit die Partie ein. Harry konnte trotz einiger Gewinnversuche die Partie schließlich nicht mehr gewinnen. Auch bei Flo endete die Partie mit einem Remis.
Somit stand am Schluss eine unnötige und bittere 2:4 Niederlage, die uns auch wieder an das Tabellenende spülte.
Runde 8: St. Valentin – St. Veit/Glan 3:3
Gegen St. Veit, die nur knapp vor uns platziert waren, gingen wir objektiv nur als Außenseiter ins Match. Dieses Mal spielte Andi Eder statt Gerhard auf Brett 6.
Wiederum werden die Nerven vom Mannschaftsführer vor Beginn der Runde strapaziert. Vielen Dank dem Mannschaftsführer von St. Veit für die sportliche Fairness in diesem Wettkampf.
Zu Beginn zeichneten sich für keine der beiden Mannschaften Vorteile ab. Andi und Florian kommen sehr gut aus der Eröffnung. Andras, Zoltan und Harry standen ungefähr ausgeglichen, nur Reinhard hat bereits zu Beginn mit einem kleinen Stellungsnachteil zu kämpfen.
Nach zirka drei Stunden endeten dann die Bretter 1, 3 und 6 mit Punkteteilungen. Bei den restlichen Partien hatte Florian zu diesem Zeitpunkt einen Stellungs- und Materialvorteil, bei Harry sah es vor der Zeitnotphase nicht allzu rosig aus, und die Position von Reinhard ließ auch nur maximal auf ein Remis hoffen. Schlussendlich gelang Florian ein toller Sieg gegen seinen nach Elo-Punkten stärker eingestuften Gegner. Reinhard änderte wie am Vortag in etwas schlechterer Stellung wiederum seinen richtigen Plan und verlor. Harry gelang es aber in der Zeitnotphase, seine verlorene Stellung zu drehen und stand plötzlich auf Sieg. Allerdings sah er den klaren Gewinnzug erst nach Ausführung seines Zuges. Die Partie schien aber trotzdem gewonnen zu sein. Doch es klappte wieder nicht: Nach hartem Kampf endete auch seine zweite Partie mit einem Unentschieden. Harrys ironischer Kurzkommentar zu seinen zwei Partien: „Die Wertungskurve der Computeranalyse würde ein schönes EKG-Bild abgeben...“
In der Tabelle verbesserten wir uns auf Platz 11. Zumindest die rote Laterne wurden wir los, aber auch nicht mehr.
Runde 9: Frauental - St. Valentin 3:3
Dieses Mal spielte Gerhard statt Harald auf Brett 5. Auch gegen Frauental waren wir auf eine harte Auseinandersetzung gefasst.
Frauental hat sich gegenüber der Aufstellung vom Vortag auf Brett 3 mit GM Mohr nochmals verstärkt. Daher waren wir mit Sicherheit wieder der Außenseiter. Und eigentlich sah der Wettkampf schon bald nicht wirklich gut aus. Aus meiner Sicht hatten Gerhard und Zoltan schwierige Stellungen am Brett, bei Andras und Andi stand es sehr ausgeglichen. Florian und Reinhard standen möglicherweise etwas schlechter.
Nachdem rechts und links von Reinhard nichts Gutes zu erahnen war, musste er trotz anhaltender Negativform mehr Risiko nehmen. Stellungsgerecht einigten sich mittlerweile Andras mit GM Tratar und Andi mit FM Steiner auf eine Punkteteilung. Speziell die Leistung von Andi sollte hier auch erwähnt werden, der zwei sehr gute Partien gegen Spieler mit über 2300 Elopunkten spielte.
Zoltan konnte gegen GM Mohr seine Stellung nicht zusammenhalten und verlor. Bei Reinhard half in komplizierter, aber vielleicht bereits besserer Stellung der Gegner mit einem missglücktem Opfer nach und so stand es 2:2. Bei Gerhard war die Hoffnung auf einen Punktezuwachs relativ gering, und er musste auch kurz danach aufgeben. Aber Florian hatte plötzlich einen Bauern mehr. Und er konnte seine tolle Leistung an diesem Wochenende nochmals krönen und schraubte mit einem Sieg seine eigene Elo-Performance auf 2430!
Das 3:3-Unentschieden ist objektiv zu wenig, um unsere Ausgangsposition für das letzte Wochenende in Graz zu verbessern.
Fazit
Die Chancen auf bessere Ergebnisse waren heuer oft vorhanden, aber es will nicht und nicht viel klappen. Nur Florian, der hart an einer IM-Norm kratzt, und Andi spielten an diesem Wochenende wirklich stark, die anderen leider durchwegs unter der Erwartung. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Den Klassenerhalt noch zu schaffen wird schon sehr schwierig werden.