Vom 30.09. bis 02.10. 2022 fanden die ersten drei Runden der 2. Bundesliga Mitte statt. Mit auf den Weg machten sich neben Laszlo Gonda, Florian Sandhöfner, Reinhard Heimberger, Harry Casagrande und Andi Eder auch Klaus Theuretzbacher, Joachim Dornauer und Peter Kranzl. Am Samstag sollte auch noch Luki Breneis dazukommen. Erwartungen auf Mannschaftspunkte waren vorhanden, nur wussten wir auch das mit Ansfelden, Pinggau/Friedberg und die Schachfreunde Graz der 2., 3. und 4. der letzten Saison auf uns wartete.
Runde 1: St.Valentin - Pinggau/Friedberg 2:4
Gleich zu Beginn gegen die Mannschaft zu spielen, die wir als Favoriten für den Aufstieg sehen ist sicherlich nicht leicht. Andererseits hatten wir ja nichts zu verlieren. Als wir dann die Aufstellung der Steirer sahen, rechneten wir uns dann doch gute Chancen auf einen Mannschaftspunkt aus.
Allerdings begann der Wettkampf für uns sehr ungünstig. Andi misslang auf Brett 6 ausnahmsweise seine Eröffnung mit Schwarz, und er geriet sehr rasch in eine schlechte Position. Sein Gegner war wohl gut vorbereitet und fand auch danach die richtigen Züge. So bekam unsere Hoffnung auf einen Mannschaftspunkt sehr früh einen Dämpfer. Auf Brett 1 konnte Laszlo gegen Ftacnik seinen Anzugsvorteil nie wirklich nützen. Die Partie endete in einem Unentschieden. Bei Florian auf Brett 2 gegen den jungen ungarischen IM Borhy wurde es im Mittelspiel immer schwieriger, da Weiß doch immer einen Raumvorteil hatte. Im Endspiel konnte der seinen Vorteil verwerten, obwohl vielleicht doch Chancen auf eine Punkteteilung da waren.
Ähnlich war es bei Klaus auf Brett 4 gegen Wallner. Hier wäre es wohl klüger gewesen, die Türme zu tauschen, um dem Druckspiel des Weißen etwas die Zähne zu ziehen. Aber nachher weiß man es immer besser. Nachdem diese Partie zu Ende war und der Wettkampf damit verloren war, bot Reinhard auf Brett 3 gegen IM Mahdy remis, das er noch wenige Züge zuvor abgelehnt hatte. Gerade noch rechtzeitig da mit dem diesem Zug die Stellung plötzlich schlechter war. Zuvor war immer ein leichter Vorteil vorhanden. Harry kämpfte dann als letzter im Turniersaal um einen vollen Punkt, welchen er dann auch erfolgreich einfahren konnte.
Nach der Aufstellung war ein überraschender Punktegewinn möglich – aber auf dem Brett waren wir dann doch relativ weit davon entfernt.
Runde 2: Ansfelden - St.Valentin 3,5:2,5
Mit frischem Wind mit Luki und Joachim in der Aufstellung ging es gegen Ansfelden in die 2. Runde. Mit der auf fünf Brettern eloschwächeren Besetzung waren die Erwartungen vorab ebenfalls nicht extrem hoch.
Als Erstes beendete wieder Andi, dieses Mal auf Brett 5, seine Partie, allerdings erfolgreicher als am Vortag. Man kann sagen, dass Andi nie in Gefahr war, und gefühlt die angenehmere Stellung ohne Schwäche hatte. Das Ergebnis war ein Remis, und das auch wieder Selbstvertrauen zurückgebracht hat. Nachdem sich Reinhard aus einer schlechten Stellung mit einem Bauerngewinn zurück ins Spiel gebracht hat, sah es für uns durchaus vielversprechend aus.
Laszlo probierte auf Brett 1 gegen Menezes auf Sieg zu spielen und konnte auch einen Bauern gewinnen. In Zeitnot geriet er aber unter Druck und musste seine Partie aufgeben.
Im Gegenzug konnte allerdings Florian gegen Babula ein sensationelles Remis erreichen – gegen einen Gegner mit 2570 eine Superleistung. Auf Brett 3 war für Luki gegen Weiß Christian nicht viel zu machen. Der Druck wurde langsam immer höher, und so musste Luki seine Partie aufgeben – 1:3.
Aber bei den anderen zwei Partien sah es wirklich gut aus, um den erhofften Mannschaftspunkt zu erreichen. Reinhard konnte dann auch die Qualität gegen Knoll Hermann gewinnen. Die Stellung war trotzdem nicht einfach. Schlussendlich gelang dann doch der Sieg.
Somit war die Partie auf Brett 6 von Joachim gegen Ennsberger entscheidend. Joachim spielte ein sehr gutes Mittelspiel und hatte dann auch schon die eine Möglichkeit, die Partie zu entscheiden. Aber bei knapper werdender Zeit passierte dann leider ein Fehler und die Partie endete im Unentschieden. Es hätte auch nach diesem Schlusszug eine Niederlage sein können – so war es nur eine gefühlte Niederlage.
In Summe gesehen war es ein gedrehtes Bild zum Vortag. Nach der Aufstellung von Ansfelden war ein Mannschaftspunkt nicht realistisch, aber an den Brettern wäre er durchaus verdient gewesen.
Runde 3: St.Valentin - Schachfreunde Graz
Neu zum Vortag kamen Harry und Peter in die Mannschaft. Eigentlich rechneten wir uns im Voraus in diesem Mannschaftskampf die größten Chancen auf einen Mannschaftspunkt aus. Allerdings besiegten die Schachfreunde bereits in Runde 1 Ansfelden, also war auch hier die Favoritenrolle nicht bei uns.
Auf Brett 2 ist es tatsächlich brutal schwer und noch dazu noch Schwarz. Leider musste leider das Florian gegen Gajek anerkennen und nach einem Figurenopfer in unhaltbarer Stellung aufgeben. Relativ zügig spielte Laszlo auf Brett 1 gegen seinen Gegner eine zweischneidige Partie, die im Dauerschach endete.
Auf Brett 3 spielte Reinhard gegen den jungen U18-Kaderspieler Kristoferitsch. An diesem Wochenende gelang Reinhard vieles. So konnte er die Partie nach einigen Ungenauigkeiten seines Gegners rasch gewinnen.
Auch die Bretter 4 bis 6 sahen für uns sehr vielversprechend aus. Auf Brett 4 hat Harry einen gesunden Mehrbauern gegen Matthias Eder, Andi auf Brett 5 gegen Kravanja Raumvorteil und Peter stand gegen Teuschler zwar etwas gedrückt, aber solide. Diese Partie endete als nächste folgerichtig mit einem Unentschieden.
Harry hätte in seiner Partie viel spielen können und es wäre für uns gut ausgegangen, aber leider übersah er einen Zwischenzug, der die Qualität verloren hat. Nicht nur das: Zu allem Überdruss hat danach sein Läufer keine Felder mehr und statt 1:0 war es ein 0:1. Andi versuchte danach alles aus der Stellung herauszuholen aber leider reichte es knapp nicht. Remis.
Sehr schade – mehr kann ich dazu nicht sagen.
Uns war klar, dass dieses Wochenende sehr schwer wird. Nach dem Verlauf der Partien noch ohne Mannschaftspunkt zu sein ist fast nicht zu glauben, allerdings gleicht sich das im Lauf der Saison meist aus. Nach drei Runden ist auch nichts entschieden, zumal Pinggau/Friedberg und Ansfelden mit GM Babula sicher um den Aufstieg in die 1. Bundesliga spielen werden.