2. Landesliga, 3. Runde: Sternstein - St.Valentin 1,5:4,5

Die dritte Runde führte uns nach Bad Leonfelden, wo wir uns gegen den Schachverein Sternstein ein gutes Ergebnis erhofften. Das standardmäßige Spiellokal, der Leonfeldnerhof, stand unseren Gastgebern nicht zur Verfügung. Der Veranstaltungssaal im Kulturviertel bot aber ebenfalls sehr gute Spielbedingungen. Da gabs überhaupt nichts zu meckern.

Das Valentiner Grübeln auf den Spitzenbrettern
Das Valentiner Grübeln auf den Spitzenbrettern

Unsere Gegner mussten etwas geschwächt antreten, da ihr Youngster Mario Hofstadler gerade bei der Jugendeuropameisterschaft in der Türkei größeren Zielen nacheifert. Wir wiederum mussten Peter Kranzl ersetzen, der erst vor kurzem von der Senioren-Team-EM in Dresden zurückkehrte. Mit Alois Hellmayr hatten wir aber eine großartige "Reserve" gefunden. Wir spielten also mit Klaus Theuretzbacher (gegen Andreas Tauber), Alois Hellmayr (gegen Robert Ganglberger), Joachim Dornauer (gegen David Grünzweil), Hans Weilguni (gegen Gottfried Nimmervoll), Natalia Stiefelbauer (gegen Michael Schober) und Martin Koch (gegen Franz Hofer).

Der "Mister 100%" in unserem Team: Hans Weilguni
Der "Mister 100%" in unserem Team: Hans Weilguni

Der Wettkampf hätte für uns nicht besser beginnen können. Auf Brett 3 hatte David Grünzweil sich in der Eröffnung ein paar kleine Ungenauigkeiten geleistet. Nach der letzten war die Partie auch schon vorüber und die Verlängerung im getränkemäßig glänzend ausgestatteten Analyseraum angesagt - 1:0!

Nur wenig später gesellte sich dort Martin dazu. Er hatte am sechsten Brett in aller Kürze Vorteil erreichen können. Sein Gegner hatte eine empfindliche Bauernschwäche auf der halboffenen Zentrallinie zu verteidigen. Weil der nicht mehr die Zeit finden konnte, seinen König rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, zwangen ihn die großen Materialverluste zur raschen Aufgabe.

Alois Hellmayr ersetzte dieses Mal Peter Kranzl
Alois Hellmayr ersetzte dieses Mal Peter Kranzl

Hans hatte auf Brett 4 mit einer kleinen Kombination im Mittelspiel einen Mehrbauern eingesackt. Der Gegenangriff von Nimmervoll entpuppte sich als Strohfeuer. Hans hatte die Sache fest im Griff und in der Folge wenig Probleme, den Vorteil in einen vollen Punkt umzuwandeln.

Auf den anderen Brettern gestaltete sich derweil der Wettkampf deutlich zäher. Klaus kam aus der Eröffnung nicht besonders gut heraus. Er hatte zwar ein Läuferpaar, die Freude darüber hielt sich aber in Grenzen: Von der angestrebten Aktivität war vorerst nicht viel zu merken. Doch Andreas Tauber verlor seinen Optimismus, nachdem er seinen ursprünglichen Plan verwerfen musste. Seine Remisofferte nahm Klaus nach kurzem Überlegen an.

Auch Alois vermisste am zweiten Brett einen spürbaren Eröffnungsvorteil. Sein Gegner Robert Ganglberger konnte mit einigen aktiven Zügen rasch freies Spiel erreichen. Seine ersten konkreten Drohungen kombinierte der mit einem Remisangebot. Alois fiel die Entscheidung darüber, ob er die Partie fortsetzen soll oder nicht, merklich schwer. Schließlich nahm er das Angebot nach längerem Nachdenken an.

Natalia beim Neutralisieren der weißen Angriffsambitionen
Natalia beim Neutralisieren der weißen Angriffsambitionen

Sehr spannend gestaltete sich die Partie am fünften Brett, auf dem Natalia mit Schwarz spielte. Ihr Gegner Michael Schober versuchte, mit einem "standardmäßigen" Königsflügelangriff zum raschen Mattsieg zu kommen. Es gelang ihm aber nicht, entscheidend die Linien zu öffnen. Stattdessen opferte er mutig eine Qualität für einen Bauern. Die Stellung blieb unklar. Auch wenn der weiße Angriff merklich an Schwung verlor, musste Natalia noch ein paar Kunstgriffe vornehmen, um sich aus der etwas beengten Stellung zu befreien. Weil ihr das gut gelungen war, hätte sie sich vielleicht sogar gewisse Gewinnchancen in einer noch immer recht schwierig einzuschätzenden Position ausrechnen können. Wie dem auch sei, wenig später wiederholten die beiden jedoch die Züge und einigten sich nach einem turbulenten Partieverlauf auf einen Friedensschluss - auch da gabs ein Remis.

Die Partien wurden nach Beendigung gemeinsam von allen im bereits angesprochenen Analyseraum lebhaft und engagiert analysiert. Dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz. Alles in allem verbrachten wir einen sehr angenehmen Schachnachmittag mit unseren Schachfreunden aus dem Mühlviertel. Wir kommen gerne wieder!

Fazit

Das 4,5:1,5 brachte uns in der Tabelle wieder ein Stück weiter nach oben auf den zweiten Platz. Der Tabellenführer heißt Leonding. Der hatte sich diesen Sommer mit zahlreichen elo-schwergewichtigen Neuzugängen verstärkt und zeigte mit seinem hohen Sieg gegen den ASV Linz, wer der klare Favorit auf den Meistertitel ist.

Ergebnisse

Bericht, Fotos: Joachim Dornauer