Die erste und die letzte Partie gewonnen, dazwischen einige Remis und eine schmerzliche Niederlage. Ergibt in Summe einen knappen Mannschaftssieg, mit dem wir letztlich zufrieden sein müssen. Auch wenn wir uns davor mehr erhofft hatten, es hätte auch schlechter ausgehen können.
Brett 1: Joachim Dornauer - Peter Stadler 0:1
Das schlaue Phrasenschwein weiß: „Jede Serie hat einmal ein Ende.“ Und Recht hat es. Leider. Denn der seit gefühlten Ewigkeiten unbesiegte Joachim findet im grandios aufspielenden Stadler seinen Meister. Ein, zwei strategische Ungenauigkeiten von Joachim, schon fährt der Zug in die falsche Richtung – eine typische königsindische Eigenart. Da hilft es auch nicht viel, dass er massig Zeit investiert, um doch noch etwas herauszuholen. Sein Gegner braucht zuerst bloß die einzig sinnvollen Verteidigungszüge zu finden und trägt dann schwungvoll einen überzeugenden Angriff vor, beeindruckend.
Brett 2: Walter Maringer – Peter Kranzl ½:½
„Wir können Freunde bleiben.“ Peter darf wieder einmal seinen Lieblingsspruch bringen, nachdem die Hände zum Remis geschüttelt sind. Davor kommt unser Caro-Kann-Könner in seiner Lieblingsverteidigung bedenklich unter Druck und sein Monarch in Gefahr, an akutem Luftmangel draufzugehen. Doch es bleibt bei der Gefahr, denn Maringer beschließt, die scharfen Angriffsvarianten nicht am Brett zu wagen, sondern nur in der Analyse durchzuspielen.
Brett 3: Klaus Theuretzbacher - Franz Bartl 1:0
Eindrückliche Warnung an alle ELO-Fetischisten: Lasst euch von einem großen zahlenmäßigen Unterschied nicht täuschen. 450 Pünktchen habe ich mehr am Konto, in der Partie merkt man das kaum. Bartl (der Altmeister hatte früher selbst über 2100!) spielt kreativ und auf Angriff, macht erst spät seinen einzigen größeren Fehler. Ich benötige eine wirklich konzentrierte Leistung, um den Vorteil nach und nach zu vergrößern. Erst ein Bäuerchen, dann ein zweites, in einem interessanten Endspiel mit Turm, ungleichen Läufern und überraschenden Mattmotiven. Es wird die längste Partie des Tages. Ein hartes Stück Arbeit, bis ich den vollen Punkt im Sack habe und der Teamsieg damit gesichert ist.
Brett 4: Erwin Garn - Martin Koch 0:1
Die Kurzpartie der Runde. Martin überspielt seinen erfahrenen Gegner nach einer ruhigen, beschaulich soliden Eröffnung durch einen taktischen Trick. Einmal nicht aufgepasst, und schon ist es geschehen. Der Routinier muss seine Niederlage eingestehen, und unser jüngstes Teammitglied beweist wieder einmal, welches Potenzial in ihm steckt. Gratulation!
Brett 5: Natalia Stiefelbauer – Klaus Stockinger ½:½
Natalia bekämpft die Caro-Kann-Verteidigung mit der exakt gleichen Variante wie Peters Gegner auf Brett 2. Mit dem feinen Unterschied, dass sie leider deutlich weniger herausholt. Ihr Aufbau wirkt zwar harmonisch, irgendwo entgleitet ihr aber die Partie, und sie findet sich in einem Mittel- bzw. Endspiel wieder, wo sie mit dem Unentschieden wohl sehr happy sein muss.
Brett 6: Harald Grafenhofer – Hubert Koller ½:½
Hubert, unser Konditionswunder. Er ist stets bei den längsten Partien dabei, ein frühes Remis gibt es bei ihm praktisch nicht. Auch diesmal kämpft er wie ein Löwe, verteidigt sich umsichtig und genau. Sein Gegner, auch bekannt unter dem Pseudonym Verwölkte Krenwurzn, lässt nichts zu, spielt gar nicht wurzenhaft, sondern ebenso trocken wie fehlerfrei. So kommt es, wie es kommen muss. Knapp bevor nur noch die Könige am Brett stehen, einigt man sich auf das leistungsgerechte Unentschieden.
Fazit der Runde: Damit ist Platz 2 in der Tabelle endgültig zementiert. Die Ersten, Leonding, sind auch rein rechnerisch nicht mehr einzuholen, und die Verfolger haben wir ausreichend abgehängt. Fehlt jetzt nur noch die große Finalrunde Anfang April.
Bericht: Klaus Theuretzbacher
Fotos : Peter Kranzl