In der gemeinsamen Schlussrunde im Volkshaus Neue Heimat bekamen wir es mit dem ASV Linz zu tun. Ein kleines und schmerzliches Deja-vu war inkludiert, denn in letzten Saison war es genau diese Truppe, die uns mit einer Niederlage kurz vor dem Zielstrich den Meistertitel kostete. Diesmal ging es für beide um die berühmt berüchtigte goldene Ananas, also nix.
Brett 1: Peter Kranzl - Wolfgang Humer
Am ersten Brett traf Peter Kranzl mit Weiß spielend auf einen alten Bekannten, nämlich Wolfgang Humer. Die beiden spielten schon viele Partien gegeneinander, und der Score lag klar zugunsten unseres Teamleaders. Schon bald tauschten die beiden FIDE-meisterlich die Damen, und ein nicht unkompliziertes Manövrieren begann. Humer ließ sich einen Doppelbauer anhängen, doch die vermeintliche Schwächung verstärkte seine Stellung. Peters Springern fehlte jede Perspektive, ins Spiel eingreifen zu können. Die daraus resultierende Passivität endete leider in eine der sehr seltenen Niederlagen für Peter.
Brett 2: Peter Schulz - Joachim Dornauer
Auf Brett 2 spielte ich gegen Peter Schulz einen Sizilianer und konnte ohne Probleme ausgleichen. Nach einem typischen Zentrumsdurchbruch neigte sich die Partie mehr und mehr zu meinem Gunsten. Als mir Schulz mit einem schlechten Damenzug mir eine freundliche Einladung auf eine Königsjagd übermittelte, wars dann auch rasch um den weißen König geschehen.
Brett 3: Gerald Herndl - Harald Obran
Gerald Herndl spielt gerne scharf. Das ist kein Geheimnis. Diesmal saß er Harald Obran gegenüber und blieb anfangs seinem Konzept treu. Doch sein Angriff wollte nicht so richtig abheben. Noch bevor die "Handgreiflichkeiten" am Brett begannen, einigten sich die beiden auf einen friedlichen Saisonausklang - Remis.
Brett 4: Hans Peneder - Johann Weilguni
Spannend war die Sitzung von Hans Weilguni mit Hans Peneder. Bald entstand eine Art Königsindisch mit vertauschten Farben, eine strategische Stellung ganz nach dem Geschmack von unserem Hans. Die hübschen Umgruppierungen machten einen recht ästhetischen Eindruck. Der schwarze Druck nahm sukzessive zu und nach einem kleinen Figurengerangel war die Partie in trockenen Tüchern.
Brett 5: Erich Binder - Emmerich Bumberger
Erich Binder spielte mit Weiß am fünften Brett gegen den berüchtigten Angriffsspieler Emmerich Bumberger. Anfangs sah es so aus, als könnte Erich die zu erwartenden Königsangriffsavancen seines Gegenübers ohne größere Probleme zurückweisen. Doch dem war nicht so. Ein vermutlicher Rechenfehler war die Ursache des Übels, das Weiß ereilte. Der Punkt ging den Bach runter.
Brett 6: Ploss Johannes - Martin Koch
Am sechsten Brett spielte Martin Koch mit Schwarz gegen Johannes Ploss mit Schwarz sehr unternehmungslustig. Bald startete er seinen h-Bauern, um die weiße Fianchetto-Stellung unsicher zu machen. Prompt gelang ihm die vielversprechende Öffnung der h-Linie. Ein verblüffend starker Bauernzug von Ploss am Damenflügel nötigte Martin aber noch zu einer Rechenaufgabe, die der aber bravourös meisterte. Danach war der Kuchen gegessen und ein weiterer voller Punkt auf dem Valentiner Konto.
Fazit
Am Ende gab es also einen verdienten 3,5:2,5-Sieg und einen geglückte Revanche für die Vorjahresniederlage. An unserem zweiten Platz hat sich auch nichts mehr geändert: Tabellenführer Leonding war uns schon in den Runden zuvor enteilt. Gratulation an den Meister!
Der Dritte, die junge Mannschaft von Freistadt/Wartberg, war in der letzten Runde extrem ersatzgeschwächt angetreten, weil die starken jungen Spieler bei der Jugendstaatsmeisterschaft am Start waren. Die Ersatzmannschaft verlor 0,5:5,5 gegen Leonding. Die Termingestaltung unseres Landesverbands gibt manchmal wirklich große Rätsel auf.
Nächstes Jahr werden wir mit einer vermutlich leicht veränderten Truppe in die Saison gehen. Mit Michael Aigner gibt es einen Neuzugang, der gut zu uns passt. Wie viel und ob sich sonst noch viel ändern wird, werden wir sehen. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Herbst!
Bericht: Joachim Dornauer
Fotos: Peter Kranzl (mehr)