Am 6. Jänner 2024 fand im Linzer Rathaus erneut das traditionelle "Dreikönigsblitzen", also die Landesmeisterschaft im Blitzschach für Mannschaften statt. Wie gewohnt war die Veranstaltung auch diesmal sehr gut besetzt: Mehr als 240 Teilnehmer:innen waren am Start. Am Vormittag wurden in den Vorrunden die Plätze für die drei Finalrunden ausgespielt, die am Nachmittag über die Bühne gingen.
Die erste Mannschaft musste leider den krankheitsbedingten Ausfall von Harry Casagrande verkraften. Neben Florian Sandhöfner spielten in dieser Mannschaft Lukas Breneis, Reinhard Heimberger und Peter Kranzl. In der Vorrunde gelang der sichere Aufstieg in das A-Finale, in dem sich dieses Team gegenüber dem letzten Jahr steigern wollten. Mit einer sehr ausgeglichenen Mannschaftsleistung gelang das auch, und es wurde der starke 4. Platz erreicht. Mit etwas Glück wäre heuer auch ein Stockerlplatz möglich gewesen, allerdings war auch der Abstand zum Fünften Freistadt und den Sechsten Hörsching gering. Landesmeister wurde die Mannschaft von Grieskirchen (Schwabeneder F., Belezky, Salvenmoser, Webersberger) vor Ansfelden und Neuhofen.
Unsere zweite Mannschaft spielte mit Klaus Theuretzbacher, Gerald Herndl, Hans Weilguni und Michael Aigner. Auch diese Mannschaft schaffte den Sprung ins A-Finale. Naturgemäß hingen dort die Trauben hoch, und es reichte zum 14. Platz. Da half es auch nichts, dass Klaus und Gerald einen sehr guten Tag und den einen oder anderen höher bewerteten Gegner "erwischten".
St. Valentin 3 ist (mittlerweile auch traditionell) jene, in der neben Charly Bergmayr und Fritz Bamer zwei junge alte Bekannte in den Personen Thomas Webersdorfer und Christoph Gusenleitner antreten. Während Charly und Fritz noch recht regelmäßig auch in der Turnierschachmeisterschaft ihre Partien spielen, sind Thomas und Christoph vor einigen Jährchen Teil unserer damaligen Nachwuchsgruppe gewesen. Mittlerweile leben sie in Linz und Wien und zeigen ihre Verbundenheit mit unserem Verein, dass sie bei solchen Anlässen für Valentin an den Start gehen. Very nice!
Zum Sportlichen: Unsere Dritte zeigte am Vormittag solides Blitzschach, hatte viel Spaß und Freude. Im C-Finale am Nachmittag erreichte dieses Team den fünften Platz von 18 Mannschaften.
Sehr interessant ging es in unserer vierten Mannschaft zu. Ich spielte mit drei unserer größten Nachwuchstalente in einer Mannschaft. Das Quartett wurde von Noah Pleimer, Thomas Kim, Tony Pollak und meiner Wenigkeit als "Playing Captain" gebildet. Ich war gespannt, ob sich bei den drei so etwas wie Schachmüdigkeit einstellen wird, spielten sie doch unmittelbar zuvor die Jugendlandesmeisterschaft im Turnierschach mit - mit gewohntem und ausgezeichnetem Erfolg übrigens. ;-)
Am Vormittag spielten wir geradezu famos: Ein Team nach dem anderen musste feststellen, dass es nicht leicht ist, diese Jungs zu schlagen. Im Gegenteil: Forsch wurde da auf Angriff gespielt, eifrig kombiniert und Pünktchen um Pünktchen gesammelt. Selbst dass wir einige sehr gut stehende Partien nur aufgrund von mangelnder Blitzschachroutine nach Zeit verloren hatten, hinderte uns nicht daran, dass wir die meisten Begegnungen für uns entscheiden konnten. Letztendlich hatten wir die Sensation, nämlich den Einzug ins A-Finale, fast geschafft.
Am Nachmittag ging im B-Finale weiter. Mittlerweile hat sich schon herumgesprochen, dass die Truppe harmloser ausschaut als sie ist. Zuschauer blieben trotzdem immer wieder stehen, um den Kids staunend zuzuschauen. Ich muss gestehen, dass ich mir manchmal ein kleines Grinsen kaum zurückhalten konnte. In einzelnen Partien zeigten vor allem Noah und Thomas gegen nominell klar stärkere Gegner (darunter ehemalige Bundesligaspieler) ihr Talent und scorten eifrig weiter. Tony, er ist der mit Abstand jüngste, war von der Müdigkeit eines langen Tages schon etwas gezeichnet und musste etwas nachlassen. Dass er im Finale mehr verloren hat als gewonnen, widerspiegelt aber keineswegs seine sehr guten spielerischen Leistungen am Brett.
Am Ende belegten wir Rang 8 von 18 Mannschaften. Noah holte nicht weniger als sensationelle 14,5 Punkte aus 17 Partien am dritten Brett!
Ich bin mir nicht sicher, ob mich die drei noch einmal in ihrer Elitetruppe mitspielen lassen werden! ;-)
Bericht: Joachim Dornauer
Fotos: Peter Kranzl (mehr), Thomas Pollak